Mit einem Paukenschlag beendet Dörte Michels ihre Triathlon-Saison 2022: Durch einen souveränen ersten Platz beim Ironman 70.3 im kroatischen Porec dominierte sie nicht nur ihre Altersklasse der 55-59-jährigen Frauen, sondern qualifizierte sich auch auf direktem Wege für die Mitteldistanz-Weltmeisterschaft im finnischen Lahti im kommenden Jahr. Und das obwohl die diesjährige Triathlonsaison für Dörte Michels vom Tri Team Steinfurt bisher alles andere als erfolgreich verlief: Nicht nur musste sie, wie viele andere Athleten, aufgrund der Pandemie auf viele Wettkämpfe verzichten, sondern sie zog sich durch zwei Stürze im Training Verletzungen zu, die jeweils langwierige Pausen zur Folge hatten.
Dennoch gelang es Michels, bei traumhaften Wetterbedingungen am vergangenen Sonntag in Kroatien gut vorbereitet bei einem Ironman Mitteldistanz-Rennen an der Startlinie zu stehen (1,9 km schwimmen / 90 km radfahren / 21 km laufen). Geschwommen wurde in der Adria in der Nähe der Ortschaft Porec, die im nordwestlichsten Zipfel von Kroatien liegt. Dabei bietet die Strecke besonderes, denn sie ist ein so genanntes Punkt-zu-Punkt schwimmen, bei dem Schwimmstart und -ende maximal weit voneinander entfernt liegen. So wurde in diesem Fall um eine Lagune herumgeschwommen. Um kurz nach 08:00 Uhr legte Michels los und konnte in 33:04 Minuten als zweite Athletin der AK 55-59 das Wasser verlassen. Dabei konnten sich beide führenden Damen bereits ein 10-minütiges Polster auf ihre Verfolgerinnen erarbeiten. Die bis dato führende Schwedin Margot Jacobs konnte Michels in der Wechselzone durch einen zügigeren Wechsel in die Radschuhe überholen.
Die anschließende Radstrecke war zwar wellig, führte aber auf sehr gutem Asphalt auf einer Autobahn durch das Hinterland der Halbinsel Istrien. Nach starken 2:45:19 Stunden konnte Michels ihr Arbeitsgerät wieder abstellen und hatte zudem ihre Führung auf komfortable 20 Minuten ausgebaut.
Als es auf der abschließenden Laufstrecke zuerst 10,5km entlang der nördlichen Küste ins Stadtzentrum von Porec ging, war von der Schwedin Jacobs nichts mehr zu sehen. Die Italienerin Stefania Filippi rückte aber allmählich näher an Michels heran. Nach dem Wendepunkt musste Michels den rund 160 Höhenmetern ihren Tribut zollen und alle Kräfte mobilisieren. Mit einer Endzeit von 5:26:45 Stunden kam Michels hochzufrieden und mit 13 Minuten Vorsprung vor der Zweitplatzierten im Ziel an. Ein Happy-End, das im August 2023 im finnischen Lahti seine Fortsetzung findet.